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Zur Oral History

Wörtlich übersetzt bedeutet Oral History "Mündliche Geschichte". Gemeint ist im Englischen damit aber mehr, nämlich so viel wie während eines Gesprächs/Interviews durch eine Person erinnerte und von dieser mündlich wiedergegebenen Vergangenheit. Die Oral History ist daher grundsätzlich ein retrospektives Erhebungsverfahren. Es geht also nicht – wie etwa in empirischen Umfragen – um gegenwärtige Ansichten oder Bedeutungen von ehemaligen und erinnerten Ereignissen bzw. Vorkommnissen der Vergangenheit, sondern um ehemalige Ansichten und Bedeutungen, entsprechend der Ehemaligkeit des Erinnerten. Das Problem dabei ist, dass natürlich die jeweils aktuelle Erinnerung an ein ehemaliges Vorkommnis von allen Erlebnissen in der Zwischenzeit (Zeitpunkt der Erinnerung – Zeitpunkt des Erinnerten) geprägt ist.

Die Oral History dient grundsätzlich den Historiker:innen bei ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit, Vergangenheit als ehemals aktuelle Gegenwart zu erfassen. Dabei geht es um Möglichkeiten, die von anderen Erhebungsverfahren bzw. Quellenmaterialien nicht geboten bzw. abgedeckt werden können. Stets aber bleibt die interviewte Person der Mittelpunkt und sie alleine hat das Recht zu erinnern oder so und nicht anders zu erinnern oder überhaupt nicht zu erinnern! Ein Oral-History-Interview kann und darf seitens der InterviewerInnen niemals ein Verhör oder ein "Ausfragen" etc. oder ein Korrigieren des/der Interviewten durch "Besserwisser" sein.

Es können aber durchaus verschiedene Ziele verfolgt werden:

  • Erfassung von Vorkommnissen vor allem aus dem individuellen Bereich Kontrolle anderer Quellen (auch schriftliche Quellen können "falsch" oder lückenhaft sein)
  • Erfassung von Vorkommnissen in ihrer Bedeutung für die interviewte Person
  • Erfassung eines Lebenslaufes oder zumindest eines charakteristischen Teiles desselben in seinem systemischen Zusammenhang
  • Geschichte von unten, um gewöhnlichen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zur "großen Geschichte" zu äußern

Will man Fakten erfassen (wann ist wo, was, wodurch bzw. mit wem passiert?), so verfolgt man das Modell von einem abrufbaren Gedächtnis, gleichsam als einem Bergwerk, in dem man Goldstücke (eben die Fakten) finden könnte. Man wird in diesem Falle auch stark frage-geleitete Interviews führen und sogar eine Selbst-Vorbereitung der Interviewperson – möglicherweise mit Hilfe schriftlicher Unterlagen – für günstig erachten. Man kann aber auch das Ziel verfolgen, eine Person überhaupt erst zur Erinnerungsarbeit zu animieren. Dann folgt man dem Modell, das Gedächtnis nichts fix Abrufbares ist, sondern, dass Erinnerung durch Erinnerungsarbeit zustande kommt. Beide Modelle haben etwas für sich. Natürlich speichert der Mensch bestimmte Bilder, welche grundsätzlich verfügbar bleiben. Andererseits muss dieses Bild aber abgerufen werden so wie eine Schallplatte oder eine CD abgespielt werden muss, damit man etwas hört. Wenn man also das Modell der Erinnerungsarbeit favorisiert und Lebensläufe bzw. Teile derselben als systemische Einheiten erfassen möchte, dann wird man sehr offene, durch wenige Zwischenfragen und mehr von Spontaneität charakterisierte Interviews führen.

Die Oral History kann Forschungsschwerpunkte aufweisen. Diese sind dann durch die Fragestellungen charakterisiert, denen man sich in Oral-History-Interviews widmet, z.B. der Frage der Rolle von Frauen im Wiederaufbau nach 1945 in Österreich. Andererseits kann die Oral History selbst ein Forschungsschwerpunkt sein. Dann allerdings geht es nicht mehr um die Vergangenheit als Fragestellung, sondern um die Erinnerung als Fragestellung, es geht also letztlich um die Frage der Gedächtnisleistung im interdisziplinären Kontext mit Medizin, Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaft im Allgemeinen. Es geht also nicht mehr um die Frage der Rolle von Frauen im Wiederaufbau nach 1945 in Österreich, sondern um die Frage der Bedingungen für Erinnerungen.

Oral-History-Interviews können sich nicht nur an Einzelpersonen, sondern auch an Gruppen wenden. Auch hier gibt es wieder Vor- und Nachteile. Einerseits bekommt man verschiedene Erinnerungen und Standpunkte gleichsam diskursiv und fast gleichzeitig vermittelt, andererseits gibt es auch bekannte gruppendynamische Effekte; einzelne Personen stellen sich als "opinion-leaders" heraus, ziehen andere mit und ebnen die Meinungs- und Erinnerungsvielfalt ein oder es kommt andererseits zu Konfliktsituationen zwischen den interviewten Personen. Dieser Text will kein Lehrbuchauszug sein, sondern auf die Komplexität der Oral History in der historischen Forschung aufmerksam machen.

Ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Teibenbacher

 

Weiterführende Literatur:

  • P. Atkinson (Ed.), Narrative methods, Bd. 3: Oral history and testimony. SAGE Publications. London 2007.
  • BIOS (Zeitschrift für Biografieforschung und oral history), Jahrgang 15/2002, Heft 1.
  • A.F. COLLINS, e.a. (Ed.), Theories of memory: Lawrence Erlbaum Associates. Hillsdale 1994.
  • G. JARITZ, (Ed.), Oral History of the Middle Ages: the spoken word in context, Medium Aevum Quotidianum 12. Krems 2001.
  • E.M. McMAHAN - K.L. ROGERS (Ed.), Interactive Oral History Interviewing: Lawrence Erlbaum Associates. Hillsdale 1994.
  • R. PERKS - A. THOMSON (Ed.), The oral history reader: Routledge. London/New York 2000.
  • P. TEIBENBACHER, Zu den Einsatzmöglichkeiten der EDV im Oral-History-Archiv, in: G. Botz A- Müller (Hg.), 'Historia ex Machina'. Beiträge zur Anwendung des Computers in der historischen Forschung und Lehre, LBIHS-Arbeitspapiere 8. Salzburg/Wien 1990.
  • P. THOMPSON, The voice of the past: Oxford University Press. Oxford 2000.
  • H. VORLÄNDER (Hg.) Oral history: mündlich erfragte Geschichte; acht Beiträge, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1990.

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