Geschichte
Zur Geschichte unseres Instituts
Im Jahr 1957 wurde auf der damaligen Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät das Institut für Wirtschaftsgeschichte gegründet. 1970 erfolgte die Umbenennung in Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Im Jahr 1975 wurde das Institut Teil der neugegründeten Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SOWI). 2002 erfolgte die Umbenennung in Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte.
Die Disziplinen der Wirtschafts- Sozial- und Unternehmensgeschichte können als Wahlfach und Freies Wahlfach in den Studien BWL, VWL, Soziologie, Wirtschaftspädagogik und Global Studies gewählt werden. Organisatorisch wurde das Institut 2018 dem Fachbereich Business zugeordnet.
Das Fach wird im Rahmen einer sogenannten "Brücke" auch vom Arbeitsbereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte (WISOG) an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät (GEWI) in Forschung und Lehre vertreten. Der zeitliche Fokus liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert sowie auf zeitgenössischer Forschung.
Die Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte beleuchtet die wirtschaftliche und soziale Dimension menschlichen und unternehmerischen Handelns in der Vergangenheit und versteht sich in der Fakultät auch als Brückenfach zwischen der Geschichtswissenschaft und den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Zum Verständnis gegenwärtiger Entwicklungen trägt sie maßgeblich bei. Sie ermöglicht es den Studierenden, sich mit sozioökonomischen Fragen auseinanderzusetzen, etwa mit Wirtschaftswachstum und Wirtschaftskrisen, mit gesellschaftlichen und sozialpolitischen Aspekten, mit der Entwicklung von Unternehmen oder wirtschaftlichen Eliten. Dabei spielt das Thema Entrepreneurship sowei der Einfluss historischer Narrative auf die strategische Unternehmungsführung eine wesentliche Rolle. Ein zuletzt etablierter Schwerpunkt ist die wirtschaftliche Transformation regionaler Gebiete mit der Stagflationskrise der 1970er und 1980er Jahre.
Die Unternehmensgeschichte (Business History) selbst gibt Einblick in historische Methoden und Analysetools, die sich der Rolle des Unternehmertums und der strukturellen Entwicklung von Unternehmen widmen, diese dabei jedoch stets in einen (wirtschafts-)historischen Gesamtkontext stellen.
Zusätzliche Spezialbereiche in Forschung und Lehre sind: die Oral History und die Historische Demografie.
Seit dem Jahre 1984 wurde am Institut ein Oral-History-Archiv aufgebaut (OHA-WISOG Graz, https://wirtschaftsgeschichte.uni-graz.at/de/forschen/oral-history-archiv/). Das Archiv enthält mittlerweile etwa 3000 Oral-History-Interviews, die großteils in digitalisierter Form vorhanden und über verschiedene Register erfasst sind.
Datenmaterial entnimmt die Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte sowohl schriftlichen (amtlichen und privaten), textualen und numerischen als auch mündlichen Quellen (Oral History). Methodisch ist die Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte sowohl qualitativ als auch quantitativ orientiert bzw. versucht immer wieder eine sinnvolle Methodentriangulation anzuwenden. Die Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte ist sowohl an handelnden Personen, sich abspielenden Prozessen (wie der Industrialisierung oder der Globalisierung) wie auch an entstehenden Strukturen und Mustern (wie demografische Verteilungen) als Ordnungskategorien interessiert.
Gleichzeitig mit der Erforschung besteht der Auftrag nach Vermittlung und Darstellung, in der akademischen Lehre wie auch in der Bildung einer außeruniversitären Öffentlichkeit.
Kontakt
Institutssekretariat
Universitätsstraße 15/F2
Öffnungszeiten:
Nur nach Vereinbarung via wisog@uni-graz.at!