Im Rahmen einer arbeitsgemeinschaftlichen Exkursion begab sich die das Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte (I:WSU) gemeinsam mit Mitarbeiter:innen des Arbeitsbereichsbereichs für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Institut für Geschichte (WISOG) und Mitgliedern der Österreichischen Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (ÖGU) in die Südoststeiermark, um die Berghofer-Mühle in Fehring zu besichtigen. Diese Mühle blickt auf eine lange Geschichte zurück. So wurde sie im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1845 kam das Anwesen in den Besitz von Johann Berghofer und wird heute in sechster Generation von den Schwestern Diana, Liane und Isabella Berghofer geführt. Auch die Zeit des Zweiten Weltkriegs hinterließ ihre Spuren – die Mühle wurde während der Kriegshandlungen zu Ostern 1945 vollkommen zerstört und musste in der Nachkriegszeit in einem mühevollen Prozess wieder aufgebaut werden.
Gegenwärtig wird das Familienunternehmen als Getreide- und Ölmühle und als Kleinwasserkraftwerk mit acht Mitarbeiter:innen geführt und inkludiert darüber hinaus auch eine Landwirtschaft, einen Mühlenladen und eine Mühlenschule. Die traditionsreiche Mühle fungiert nicht nur als Erzeuger regionaler Produkte, sondern sie dient zugleich als ein hervorragendes Anschauungsobjekt für Handwerks-, Kultur- und Industriegeschichte. Besonders beeindruckend: Die Francis-Turbine – eine von insgesamt zwei Turbinen, mit denen das Kleinwasserkraftwerk betrieben wird –, die bereits seit 1916 in Betrieb ist.